Berufsorientierung an unserer Schule

BO-Konzept der Förderschule Zülpicher Straße                                                   (Stand 10/2023)

 

 

Wir sind eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung für die Klassenstufen 1-10. Bei uns finden Schüler*innen, denen das allgemeine Schulsystem derzeit noch kein adäquates Lern- und Entwicklungsangebot machen kann, unterschiedliche schulische Angebote vor. Zurzeit besuchen ca. 120 Schüler*innen unsere Schule mit dem Ziel einer möglichst zeitnahen Rückschulung in eine Grundschule / in eine weiterführende Schule oder dem Ziel eines Schulabschlusses.

Folgende Schulabschlüsse können an unserer Schule erworben werden:

 

  • Abschluss des Bildungsgangs im Förderschwerpunkt Lernen
  • Erster Schulabschluss (früher Hauptschulabschluss nach Kl.9)
  • Erweiterter Erster Schulabschluss (früher: Hauptschulabschluss nach Kl.10)
  • Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife), ggf. mit Qualifikation und damit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.

 

 

Viele der Kinder und Jugendliche haben das Vertrauen in sich und ihre Möglichkeiten noch nicht für sich entdecken können und wissen oft nicht um ihre Stärken und Talente. Sie bedürfen intensiver, schulischer, erzieherischer und oft auch therapeutischer Hilfen. Für Mitarbeitende bedeutet dies, Zugänge und Beziehungen zu ihnen aufzubauen, um die Schüler*innen auf dem Weg zum Erwachsenwerden unterstützen zu können und sie in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung zu fördern.

Schwerpunkten dieser Förderung sind die Diagnostik und individuelle Förderplanung, der Unterricht und die Erziehung unter erschwerten Bedingungen, die Beratung sowie die Wegeplanung.

 

Gemeinsam mit den Schüler*innen, deren Eltern und Erziehungsberechtigten und anderen an der Erziehung Beteiligten sind wir regelmäßig im Austausch, um die bestmögliche Förderung für jeden einzelnen/ jede einzelne anzustreben. Dabei werden wir von vielen externen Kooperationspartnern unterstützt.

 

Die Berufsorientierung an unserer Schule hat dabei einen besonders hohen Stellenwert. Die Schüler*innen werden beim Übergang von Schule in Arbeit, Ausbildung oder weiterführenden Schule durch viele Angebote und Maßnahmen begleitet, damit sie ihre Potentiale erkennen, Berufsfelder erleben, sich in der Arbeitswelt erproben und ihre Entscheidungen konkretisieren können. Dabei stehen ihnen neben den KAoA-Standardelementen und den Beiträgen aus den Unterrichtsfächern eine Vielzahl von fächerübergreifenden BO-Angeboten zur Auswahl. Im BO-Prozess werden sie vom jeweiligen Klassenteam, den Inklusionsbegleiter*innen, der Schulsozialarbeiterin, den beiden StuBos, den Berufseinstiegsbegleitern, dem/der Berufs-/REHA-berater*in und mehreren externen Coachs begleitet.

 

Bereits viermal, nämlich 2009, 2012, 2015 und 2018 ist unsere Schule aufgrund ihrer vorbildlichen Berufsorientierung mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet worden.

 

 

 

Das „Besondere“ an der Berufsorientierung an der Förderschule Zülpicher Str.

 

Neben den KAoA-Standardelementen und Angeboten bieten unsere Schule den Schüler*innen weitere (sonderpädagogische) Möglichkeiten sich persönlich zu entwickeln, beruflich zu orientieren und praktisch zu erproben.

 

Das „Klassenteam“-Prinzip: Die Schüler*innen werden in der Regel von Klasse 5 bis Klasse 10 vom selben Klassenteam unterrichtet und begleitet. So kann sich zwischen Lehrkräften, Schüler*innen sowie zu den Eltern/ Erziehungsberechtigten eine Beziehung entwickeln, die gegenseitiges Vertrauen schafft. Lehrkräfte können so zu wichtigen Ansprechpartner: innen bei der beruflichen Wegeplanung werden.

 

Schwerpunkt „Soziales Lernen“: Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die emotionale und soziale Förderung der Schüler*innen. Diese wird ergänzt durch wöchentliche erlebnispädagogische Angebote (Klettern, Bouldern, Kampfsport) und jährliche Fahrten (Klassenfahrten, Skifreizeit, Surfffahrt). Lernprogramme wie „Lions Quest“, ein Programm zum Erwachsenwerden, oder das „Milimetertraining“, ein Gewaltpräventionsprogramm, sind in den Unterricht ebenfalls integriert. So können die Schüler*innen ihre Schlüsselkompetenzen, die beim Übergang zur Arbeitswelt unerlässlich sind, weiterentwickeln.

 

Sich in vielen Berufen erproben: Die Schüler*innen gehen ab Klasse 8 jedes Halbjahr in ein dreiwöchiges Praktikum. („Schnupperpraktikum“, „Schwerpunktpraktikum“, „Konkrete Umsetzung“) So können sie eine Vielzahl von praktischen Erfahrungen sammeln, die ihr bei der beruflichen Entscheidung helfen.

 

Fächerübergreifende BO- Angebote: Das dreijährige Programm „Zeig, was du kannst“ der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) mit praxisorientierten Workshops (Future Camps) und individuellem Coaching bereitet die Schüler*innen der Klassen 9 und 10 auf den Übergang vor und begleitet sie ein Jahr lang im nachschulischen Bereich. Das Projekt „werkzeit“ des Jugendwerk Köln-Klettenberg bietet Werkstattangebote für Kleingruppen in der Jugendwerkstatt sowie einmal wöchentlich mit einem Schreinermeister an unserer Schule.

 

Erasmus-Projekt mit Berufsschule Cluj(Rumänien): Seit vielen Jahren besteht die Schulpartnerschaft zwischen der rumänischen Berufsschule in Cluj und unserer Schule. Zweimal jährlich findet ein Schüler*innen- und /Lehrer

*innen-Austausch statt. Das aktuelle Projekt (2022-2027) beschäftigt sich mit der Stärkung der Bildungsteilhabe („Wie können Schulabsentismus und Schulabbruch an beiden Schulen verringert werden?“). Den Schüler*innen ermöglicht das Erasmus-Projekt persönliche Reife, Selbstbewusstsein und größere Medienkompetenz, die ihnen den Übergang erleichtern.

 

 

Beratung: Der Austausch mit den Schüler*innen und Eltern/Erziehungsberechtigten nimmt an unserer Schule einen breiten Raum ein. Neben der halbjährlichen Schulsprechstunde des Berufsberaters finden regelmäßig Quartalsgespräche mit allen Beteiligten statt, bei denen die Wegeplanung des einzelnen / der einzelnen im Vordergrund steht. Die individuellen Förder- und Entwicklungspläne und die im BO-Prozess erworbenen Kompetenzen, dokumentiert im Berufswahlpass, dienen dabei als Grundlage. Da alle Kolleg*innen von Klasse 5-10 an der Berufsorientierung beteiligt sind, finden zweimal im Jahr BO-Konferenzen statt, bei denen sich alle sich über Neuerungen beim Übergang informieren und austauschen können.